Unseren Worten sollen Taten folgen, deswegen möchten wir versuchen die St. Veiter Bevölkerung zum Thema Neubau Köckbrücke so aktuell wie möglich zu halten.
Ausschreibung
Am 05.05.2025 wurde das Bauvorhaben öffentlich ausgeschrieben. Alle Details sind auf der Plattform Ausschreibung.at öffentlich einsehbar. Direkt zur Ausschreibung gelangen Sie über folgenden Link: https://www.ausschreibung.at/Ausschreibung/529548.
Die Angebotsfrist endet mit 26.05.2025 09:00 Uhr.
Auch wenn die Bürgerliste St. Veit Miteinander viele Entscheidungen kritisch hinterfragt und proaktiv auf Missstände hinweist, begrüßen wir die öffentliche Ausschreibung ausdrücklich. Es zeigt zumindest ein gewisses Umdenken innerhalb der Gemeindeführung, dürften unsere Hinweise und unser Aufzeigen doch auch einen positiven Effekt haben. Diese Transparenz ist jedenfalls notwendig – und war es auch schon in der Vergangenheit, beispielsweise beim Kindergarten in Wiesenfeld, wo sie schmerzlich vermisst wurde. Wir werden auch in Zukunft darauf achten, dass alle größeren Bauprojekte ordnungsgemäß und öffentlich ausgeschrieben werden!
Zeitplan laut Ausschreibung
Die Baumaßnahmen sollen sich in zwei Bauphasen gliedern.
Bauphase 1:
- Abbruch der bestehenden Brücke
- Neuerrichtung der Brücke
Bauphase 2:
- Abtrag Vorlandschüttung / Arbeitsebene Spezialtiefbau / Aufstandsfläche Lehrgerüst, etc.
- Wiederherstellung Bachsohle
Bauphase 1 soll zwischen 30.06.2025 bis 19.12.2025 erfolgen und die Brücke soll laut Ausschreibung am 19.12.2025 für den Verkehr freigegeben werden. Die genauen Termine sind mit Auftragsvergabe noch einvernehmlich zu vereinbaren.
Bauphase 2 ist derzeit geplant für den Zeitraum zwischen 01.07.2026 und 31.07.2026.
Wie soll die Brücke aussehen

Bildquelle: öffentliche Ausschreibung der Marktgemeine St. Veit an der Gölsen
Erklärung Anhnad der Projektausschreibung:
Es wird mit Sicherheit ein besonderes Bauwerk werden. Die neue Brücke soll als zweifeldriges Rahmentragwerk mit einem Mittelpfeiler ausgeführt werden. Die Widerlagerwände werden inkl. den Flügelmauern auf einem Pfahlrost aufgesetzt. Die Flügelmauern werden wiederum durch einen Balken gegeneinander ausgesteift.
Die projektierten Maßnahmen umfassen im Wesentlichen:
-) Abbruch und Entsorgung des bestehenden Brückentragwerks
-) Errichtung Vorlandschüttung/Wasserhaltung
-) Errichtung Baugrubenaushub
-) Herstellung Bohrpfähle inkl. Pfahlrost
-) Errichtung der neuen Brücke (Widerlagerwände, Flügelmauern inkl. Aussteifungsbalken, Tragwerk, Abdichtungs- und Tagwasserentwässerungen, Abdichtung, Randbalken, Asphaltfahrbahn, etc.)
-) Errichtung Drainage im Widerlagerbereich
-) Hinterfüllung Baugrube
-) Montage des neuen Brückengeländers
-) Montage Kabelschutzrohre am Randbalken
-) Montage neue Brückenbeleuchtung
-) Adaptierungen bzw. Ergänzungen der anschließenden öffentlichen Verkehrsflächen
Kein Selbstläufer
Ein Projekt dieser Größenordnung bedeutet nicht einfach die Vergabe an ein Ingenieurbüro und eine Abstimmung im Gemeinderat. Es erfordert umfassende Koordination – sowohl organisatorisch als auch finanziell.
Nicht nur um die finanzielle Organisation und Aufbringung der Mittel, sondern auch um das Ansuchen von Förderungen.
Dass die Köckbrücke seit den 1990ern bereits Aufmerksamkeit braucht, ist für niemanden mehr ein Geheimnis. Für die Gemeindefinanzen ist allerdings das Hochwasser vom September 2024 trotz Katastrophe auch ein kleines Glück im Unglück. Die Schadenskommission des Landes Niederösterreich hat bei der Brücke einen Schaden durch das Hochwasser in Höhe von € 740.000,00 festgestellt. Durch den Katastrophenfond werden 50% dieses Schadens gedeckt, was für die Gemeinde eine Entlastung von voraussichtlich € 370.000 hieße. Seitens der Gemeindeführung wurden bereits im November 2024 voraussichtliche Neubaukosten von 1,5 Millionen € in den Raum gestellt. Das Ergebnis der Ausschreibung wird zeigen, welchen Aufwand die Gemeinde tatsächlich für die Neuerrichtung der Brücke haben wird.
Der St. Veiter Bürgermeister hat auch bereits öfters erwähnt sich dafür einzusetzen, dass Mittel vom kommunalen Investitionsprogramm „KIP-Mittel“ für den Schaden an der Brücke verwendet werden. Es wird von einer Summe zwischen 350.000 bis 400.000 Euro gesprochen. Diese Mittel sind eigentlich für Mobilität und Klimaschutz in der Gemeinde angedacht, vermutlich Projekte welche für die Bürgermeisterpartei weniger relevant sind. Von einer konkreten Zusage wurde bisher noch nichts erwähnt (Stand Mai 2025).
Auch gehört zu diesem Bauprojekt die Abstimmung mit anderen Behörden und Vereinigungen betreffend der Gölsen, des Wasserrechtes und der Fischerei. Diesbezüglich muss man sicherlich auch den Fischereiausübungsberechtigten (Familie Weinzettel) danken, weil ohne Zustimmung und Lösungsbereitschaft das Vorhaben wohl den Bach runtergegangen wäre.
Beim Abtragen der alten Brücke und dem Neubau muss natürlich auch auf die Natur und die Fische Rücksicht genommen werden, deswegen gibt es diesbezüglich auch genaue Vorgaben beim Bau.
Bürgermeister will Versprechen halten
Und wir sind guter Dinge, dass es auch gelingt! Ein Sprichwort sagt „unter Druck entstehen Diamanten“, durch den großen Zuspruch der St. Veiter Bevölkerung und unserer öffentlichen Kommunikation bleibt der Bürgermeister auf Kurs. Die Ausschreibung meint es auch ernst, ist doch der 19.12.2025 mit Pönale als Fertigstellungstermin fixiert. Sogar die Ausschreibung selbst ist dringlich geführt, weil diese nur drei Wochen läuft – üblich sind zumindest 30 Tage.
Beim Termin bleiben wir jetzt aber genau, da hier immer wieder nachjustiert wird und das meist weiter in die Zukunft. Seit November 2024 wird von einer Fertigstellung und Freigabe im Herbst 2025 gesprochen, in der Gemeinderatssitzung im Dezember 2024 hieß es noch September 2025, jetzt wird der 19.12.2025 ausgeschrieben. Wir waren so frei und aufmerksam und haben seit 10. April 2025 auf unserer Startseite der Webseite auch einen Countdown für die Fertigstellung bis Mitte Herbst am Laufen, damit man den Termin nicht aus den Augen verliert.
Natürlich, der 19.12.2025 ist auch noch Herbst, aber dann doch schon der letztmögliche Zeitpunkt.
Wir merken nur an, dass bei der Gemeinderatssitzung am 01.04.2025 der Bürgermeister auch gesagt hat, die alte Brücke wird mit Mitte Mai abgetragen (Anm. 2025, eine Jahreszahl wurde nicht genannt). Eigentlich nicht möglich, wenn die Ausschreibung bis 26.05.2025 läuft, für die eigene PR vermutlich jedoch förderlich.
Nüchtern betrachtet
Es ist positiv, dass offensichtlich Bewegung bei diesem Projekt ist und auch eine Fertigstellung mit Jahresende möglich scheint. Es ist auch nennenswert, dass Investitionsmittel – für welche es scheinbar in der Gemeinde keine Verwendung gibt – für den Neubau verwendet werden können.
Jede Münze hat allerdings zwei Seiten und die Wahrheit ist leider, dass die Köckbrücke seit Jahrzehnten marode ist und schon lange vor dem Hochwasser 2024 saniert hätte werden müssen.
Auch wenn Fischer erst seit Ende 2022 Bürgermeister ist, war er als Vizebürgermeister schon Vorsitzender im Bauausschuss und hat auch im Dezember 2021 Angebote für eine Brückensanierung eingeholt, bezugnehmend zu einer Korrespondenz aus 2020! Die Ausarbeitung des Sanierungskonzeptes hat damals immerhin auch 14.000 Eurogekostet. Viele Informationen dazu wurden nicht wirklich veröffentlicht und kommuniziert. Die Sanierung der Brücke dürfte mit gut € 600.000 geschätzt worden sein.
Durch die aktuelle Umleitung über den Radweg müssen Anrainer seit der Brückensperre einen 2 km langen Umweg in Kauf nehmen, Schwerverkehr nutzt den Radweg bereits seit mehreren Jahren. Die Abnutzung des Radweges bringt auch versteckte Kosten mit sich (Stichwort: Sanierung) und man bedenke das große Gefahrenpotenzial und Sicherheitsrisiko in den Sommermonaten mit Fußgehern und Radfahrern.
Unterm Strich hat Steinwandleiten voraussichtlich bald eine neue Brücke, die Kosten bleiben trotz Katastrophenhilfsmittel und KIP-Geldern höher als bei einer vorausschauenden Sanierung in der Vergangenheit.
Es darf sich die Frage stellen: Ist es tatsächlich ein Erfolg, dass ein Unwetterereignis für einen Schaden verantwortlich gemacht wird, welcher schon über Jahre einfach nicht beachtet wurde? Wieso wurde nicht gleich gehandelt, wenn schon 2021 Geld aufgewendet worden ist für ein Sanierungskonzept?
Was hat die Vergangenheit gezeigt?
Aus einem anderen Bereich kann man ein gutes Beispiel aufzeigen wie die Bürgermeisterpartei „arbeitet“:
Die St. Veiter ÖVP hat Ende April 2025 einen Postwurf versendet, darin ein Plakat aus dem Jahr 2022. Es ging um die Bewerbung eines Infotages für Photovoltaikanlagen am 23.04.2022 und der damaligen Forderung der VP St. Veit, dass auf öffentlichen Gebäuden der Gemeinde PV-Anlagen installiert werden. Seitens Gemeindeführung fand die Aktion nur wenig anklang, auch wenn die Idee gut war, es war nicht die „eigene“ der SPÖ.
Hier stinkt der Käse! Am 01.04.2025 wurde dann ein Antrag der SP St. Veit für den Ankauf von PV-Analgen für die Feuerwehrhäuser im Gemeinderat beschlossen. Jetzt könnte man sagen, die Oppositionsparteien müssen nur Ideen einbringen, damit die absolute SPÖ sie drei Jahre später als eigenen Erfolg feiern und umsetzen kann.
Genau aus diesem Grund gibt es die Bürgerliste! Gute Ideen – egal von welcher Seite – müssen zeitnah und mit Konzept umgesetzt werden! Es ist unser aller St. Veit, wir brauchen Handlungen und keine selbst Beweihräucherung, wer was umgesetzt hat. Mit solch einem Politikum gibt es nur Stillstand, das werden wir ändern!
Fazit
Die Köckbrücke hätte schon vor Jahren saniert werden müssen. Stattdessen wurde Zeit verloren, Steuergeld verschwendet und Verantwortung abgeschoben. Jetzt wird das Projekt unter dem Deckmantel der Katastrophenhilfe als Erfolg verkauft. Das ist kein Erfolg, sondern ein politisches Versäumnis, das teuer zu stehen kommt.
Wenn eine Gemeinde erst dann handelt, wenn der Druck von außen groß genug wird, dann ist das kein Zeichen von Führungsstärke, sondern von mangelnder Weitsicht. Wir brauchen eine vorausschauende Politik – keine Symbolpolitik im Nachhinein. Die Bürgerliste wird weiter genau hinsehen und die Interessen aller St. Veiter vertreten – sachlich, kritisch und konsequent.
PS: Es gilt auch einen Blick auf die Sportplatzbrücke und die Taxelbauerbrücke zu werfen, diese dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Seitens Bürgermeister gibt es hierzu, wie die letzten Jahre auch, nur Stillschweigen.